Der Verein
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Vereinschronik
Grundsätzliches zu Handharmonika und Akkordeon
Die Handharmonika und das Akkordeon gehören seit vielen Jahren zu den beliebtesten volkstümlichen Instrumenten. Ihre Entwicklung begann schon im Jahre 1822 mit der Erfindung einer „Ziehharmonika“ durch den Berliner Buschmann. Diese Idee wurde dann nachhaltig 1829 - vor also genau 165 Jahren - durch den Wiener C. Demian verbessert. Er entwickelte ein chromatisches Handharmonikainstrument, über das man in der neuesten Ausgabe der Brockhaus Enzykopädie folgende Beschreibung findet: „Es ist ein Instrument mit feststehenden, durch Knopfdruck (bis 140 Knöpfe) ausgelösten Akkorden (z.B. Dur- und Molldreiklänge) auf der Baß- oder Begleitseite im linken Kasten und mit verkleinerter Klaviertastatur (seltener Knöpfen) auf der Diskant- oder Melodienseite im rechten Kasten. Die von frei schwingenden Zungen (Durchschlagzungen) erzeugten Töne sind im Unterschied zur Handharmonika bei Zug und Druck des Blase- und Faltenbalgs gleich. Das Akkordeon ist auf der Diskantseite mehrchörig; neben der Grundreihe (8-Fuß) sind die tiefe Oktave (16-Fuß), die hohe Oktave (4-Fuß) und eine oder zwei Schwebtonreihen (Ober- und Untertremolo) zur Grundreihe vorhanden. Register können einzelne Stimmzungenreihen miteinander verbinden. Zusätzliche Knopfreihen für das Einzelbasswerk (Baritonbässe) oder eine Umschaltmechanik ermöglichen das Melodiespiel auf der Bassseite. Klang- und Tonqualität sind vor allem das Ergebnis der Balgführung.“ Zurück zum Seitenanfang
Die Gründerjahre unseres Vereins
Liest man die Fachaussagen über die Konstruktion und Bedienung unserer Instrumente, so muss einem dies als musikbegeistertem Laien unwahrscheinlich kompliziert und abschreckend vorkommen. Aber heißt es nicht schon in einem alten Sprichwort, das man von der Wortbedeutung her leicht auf unsere Musikinstrumente übertragen kann: „Erst der Ton macht die Musik “! Und die Töne, die man Akkordeon und Handharmonika entlocken kann, sind wohlklingend, einschmeichelnd und voll des musikalischen Feuers. So konnte es nicht verwundern, dass spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts kaum ein Kirchweihfest, eine Hochzeit oder ein sonstiges dörfliches Fest gefeiert wurde, bei dem nicht mit dem Akkordeon oder der Handharmonika zum Tanz und zur allgemeinen Unterhaltung aufgespielt worden wäre.
Auch in unserem kleinen Haßloch mit seinen 366 Einwohnern um das Jahr 1925 gab es einige Wohn- und Bauernhäuser, in denen die Hausmusik neben Klavier und Flöte auch mit dem Akkordeon und der Handharmonika gepflegt wurde.
So führte dann auch der Wunsch, eine Handharmonika selbst spielen zu können, im Jahr 1934 die jungen musikliebenden Haßlocher Wilhelm Dammel, Otto Müller, Erhard Nicolai, Hans Rötger und Georg Schader zusammen. Im Rahmen ihrer regelmäßigen Treffen, bei denen immer fleißig geübt wurde, spielte schon bald der Gedanke eine große Rolle, einen eigenen Verein zu gründen. Man besprach dieses Thema mit Nachbarn und Freunden im Ort und hatte vielfach eine positive Resonanz. Im November des Jahres 1934 war es dann endlich so weit. Unter dem Namen „Handharmonika-Klub Haßloch “ wurde von insgesamt 12 Personen ein Verein ins Leben gerufen. Zu den fünf „Urhebern “ waren noch Hans Börner, Georg Kaus, Karl Kneip, Ludwig Müller, Hans Rendel, Ludwig Schneider, Michael Schneider und Ferdinand Schwenger hinzugekommen. Den ersten Vorsitz übernahm Otto Müller, die Kasse verwaltete Erhard Nikolai und die Schriftführung fiel Gerhard Schader zu. Der im Klavierspiel erfahrene und damit „musikalisch vorbelastete “ Wilhelm Dammel übernahm fürs erste die Aufgabe als Dirigent. Die Übungsstunden, die man sofort nach Vereinsgründung mit großem Interesse aufnahm und die auch immer gut besucht waren, wurden zunächst bei Vereinsmitglied Hans Rötger an der Wied abgehalten. Schon bald jedoch wuchs die Zahl der aktiven Spieler und man verlegte die Proben in das benachbarte Lokal „Zum Grünen Baum “. Dieses Anwesen hatte im Jahr 1900 der Vater von Vereinsmitglied Ludwig Schneider erworben. Ludwig Schneider selbst übernahm die Gaststätte dann 1937 und führte sie als typische Äppelwoi-Wirtschaft bis zum Jahr 1970. Während der gesamten Zeit blieb der „Grüne Baum “ das Vereinslokal des Handharmonika-Klub Haßloch.
Mit dem Umzug in die Gastwirtschaft wurde gleichzeitig der Groß-Gerauer Musiker Heß als Dirigent gewonnen. Die Übungsstunden fanden weiterhin regelmäßig statt und waren stets ausgezeichnet besucht. Die gute Harmonie in dem jungen Haßlocher Verein sprach sich schnell im Ort herum, wodurch die Mitgliederzahl innerhalb von zwei Monaten bis zum Januar 1935 auf 24 anstieg. Dies gab natürlich dem rührigen Vorstand Ansporn zu weiteren Aktivitäten. Leider jedoch waren die finanziellen Mittel, die dem Verein zur Verfügung standen, sehr knapp bemessen. Man beschloss deshalb, am 16. Februar 1935 einen Maskenball abzuhalten. Dieser erwies sich als ein voller Erfolg, auch in finanzieller Hinsicht. Mit einem größeren Geldbetrag konnte die Vereinskasse aufgefrischt und damit weitere Taten in Angriff genommen werden.
Diese boten sich zwangsläufig schon deshalb an, weil die eifrigen Handharmonikaspieler unbedingt ihre inzwischen erlernten musikalischen Fähigkeiten in der Öffentlichkeit präsentieren wollten. So kam es am 30. September 1935 unter Mitwirkung der Mörfelder Handharmonikafreunde zu dem ersten Konzert der Haßlocher Spielgruppe.
Inzwischen hatte auch wieder Wilhelm Dammel die Leitung des Orchesters übernommen. Er sollte den Dirigentenstab für über zwei Jahrzehnte nicht mehr aus der Hand legen, bis er aus beruflichen Gründen das Amt 1959 abgeben musste. Mit seinem Geschick und Einfühlungsvermögen entwickelte er die musikalischen Fähigkeiten des jungen Orchesters weiter und machte es möglich, dass die Haßlocher in den Folgejahren auch an auswärtigen Veranstaltungen teilnahmen. So beteiligte man sich 1936 an einem Freundschaftstreffen in Oppenheim, nahm mit 12 Spielern 1937 mit viel Erfolg beim großen Landestreffen in Frankfurt teil und war am 10. Juli 1938 Gastspielverein bei einem Konzert des befreundeten Mörfelder Handharmonika-Clubs.
Die Entwicklung des Vereins verlief in diesen Jahren sehr positiv, was sich insbesondere an steigenden Mitgliederzahlen ablesen ließ. In gleichem Maße dehnte sich auch Haßloch immer mehr aus und wuchs bis zum Jahr 1939 auf etwa 700 Seelen an. So mancher Opeler, der als Pendler weite Anfahrtswege in Kauf genommen hatte, baute sich hier ein Häuschen und ließ die Familie nachkommen. Dieser verheißungsvollen Vereins- und Gemeindeentwicklung wurde 1939 ein jähes Ende bereitet. Es gab in Deutschland wieder Krieg, verbunden mit Not, Leid, Entbehrung und dem Ende eines unbeschwerten und sorgenfreien Musizierens. Einige der Vereinsmitglieder wurden schon in den ersten Kriegstagen einberufen. Der Übungsbetrieb kam schnell zum Erliegen, die Schreckensmeldungen von dem Tod junger Haßlocher überschatteten das Vereinsleben in allen Ortsvereinen. Philipp Rötger nahm während dieser schlimmen Zeiten die Interessen des Vereines wahr. Nach Kriegsende im Jahre 1945 hatte der Verein acht tote Vereinsmitglieder, fast ausschließlich Aktive der Spielergruppe, zu beklagen. Das Schicksal weiterer Mitglieder , die sich noch in Kriegsgefangenschaft befanden, war ungewiss. An einen geregelten Neuanfang war zunächst nicht zu denken.
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Neubeginn im Jahre 1947
Dies änderte sich allerdings 1947, als Wilhelm Dammel aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte und sofort begann, wieder Übungsstunden für die verbliebenen Vereinsmitglieder anzubieten. Und die Resonanz war sehr erfreulich. Die stattliche Zahl von 18 Spielern hatte sich eingefunden und durch intensive Übungsarbeit konnte bald wieder ein guter Klangkörper gebildet werden. In den folgenden Jahren beteiligte sich die Haßlocher Spielergruppe wieder an zahlreichen auswärtigen Wertungs- und Freundschaftsspielen. So nahm man 1950 beim Spielertreffen in Mörfelden teil, half 1952 bei der musikalischen Ausgestaltung des Vereinsfestes des Sportvereins Königstädten und beteiligte sich im gleichen Jahr an der Sternwanderung des Odenwaldklubs. Das Jahr 1953 brachte Auftritte beim Spielertreffen in Groß-Gerau und bei der 20jährigen Jubiläumsfeier des Handharmonika-Clubs in Mörfelden. Hervorzuheben sind weiter der Auftritt 1955 beim Festkommers anlässlich des 65jährigen Jubiläums des Turnverein Haßloch und die Teilnahme 1957 an einem Wertungsspiel in Darmstadt, wo man als jüngste Orchestergruppe eine lobenswerte Leistung bieten konnte. Schließlich nahm man mit Erfolg 1958 an einem Wertungsspiel in Rüsselsheim teil. Auch anderweitig wurden Konzerte gegeben. So erfreute der Verein mehrfach mit seinem Spiel die Insassen der Altersheime Mönchbruch und Rüsselsheim.
Neben Dirigent Wilhelm Dammel ist in diesem Nachkriegsjahrzehnt aus Sicht des Vereines ganz besonders Heinrich Füller zu erwähnen. Dieser übernahm gleich mit dem Wiederaufleben der Vereinstätigkeit den Vorsitz und verstand es geschickt, das Gefüge des Handharmonika-Clubs fester zu knüpfen. Die aktiven Spieler trafen sich mit den übrigen Vereinsmitgliedern jedes Jahr zu einem eigenen Konzert und zu harmonischen Weihnachtsfeiern. Tatkräftig unterstützt wurde Heinrich Füller dabei viele Jahre vor allem von Schriftführer Emil Porr und Kassierer Wenzel Hrdlitschka.
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1959: Der Verein wird 25 Jahre alt
Das Jahr 1959 brachte unserem Verein ein erstes großes Jubiläum. Auf 25 Jahre gemeinsames musikalisches Wirken konnten alle noch lebenden Gründer zurückblicken und den Anlass festlich begehen. Aus diesem Grund hatten Ende Mai Vereinsmitglieder und Gönner ein 1200 Personen fassendes Festzelt errichtet.
Das 25jährige Bestehen wurde am 24. Mai 1959 mit einer Totenehrung auf dem Haßlocher Friedhof eingeleitet. Die Ansprache hielt der im Frühjahr neu gewählte Vereinsvorsitzende Jakob Hoch, der Heinrich Füller abgelöst hatte. Füller, der aber weiterhin im Vorstand tätig blieb, wurde zehn Jahre später - im Rahmen der sehr familiären 35-Jahr-Feier - sogar zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Und noch ein „Verdienter “ nahm im Jubiläumsjahr endgültig seinen Abschied: Dirigent Wilhelm Dammel. Er musste aus beruflichen Gründen seinen Dirigentenstock an Willi Schick übergeben. Für seine großem Verdienste wurde er aber spontan zum Ehrendirigenten ernannt.
Am 30. Mai fand ein großer Festkommers in dem voll besetzten Zelt statt. Bürgermeister und Schirmherr Dr. Walter Köbel hielt die Festansprache, zahlreiche Gratulanten schlossen sich mit Glückwünschen an. Zum Gelingen des Abends trugen neben unserem eigenen Jugendorchester insbesondere auch das Hohner-Akkordeon-Orchester Rüsselsheim, der Männergesangverein Liederkranz Haßloch, der Turnverein Haßloch sowie die Radfahrvereine aus Bischofsheim und Opel 1888 Rüsselsheim bei. Der 31. Mai begann mit einem Weckruf um 6 Uhr durch die Ortsstraßen und wurde mit einem Freundschaftsspielen im Festzelt sowie einem Platzkonzert an der Ecke Raunheimer Straße und Mönchbruchstraße - heute ziert diesen Platz der Haßlocher Vereinsbaum - fortgesetzt. Ein Festzug eröffnete das Nachmittagprogramm, das dann mit einem Festkonzert fortgesetzt wurde. Großen Eindruck hinterließen an allen Festtagen die 17 Ehrendamen, von denen heute noch viele in Rüsselsheim wohnen. Es waren dies Elke Porr, Stefani und Siegrid Roosen, Erika Reimann, Beate Herbolzheimer, Karola Henneberger, Anita Kaus, Erika Nessel, Resi und Gretel Schönauer, Elisabeth Jung, Brigitte Möllendick, Roswitha Urfer, Renate Klein, Monika Werner, Traudel Wirth und Lydia Dorn.
Der große Festball im Festzelt am Abend sowie ein zünftiger Frühschoppen am 1. Juni ließen das gelungene Jubiläum ausklingen.
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Die Jahre 1959 bis 1974
Auch nach den großen Feierlichkeiten im Jahr 1959 ging es in unserem Verein mit regen Aktivitäten weiter. So beinhalteten die Jahresprogramme regelmäßig eigene Konzerte, Weihnachtsfeiern und Maskenbälle. Das Vereinsgefüge konnte weiter gefestigt und das alte Volksgut - die Musik - gehegt und gepflegt werden. In den Jahren zwischen 1968 und 1971 zählte der Verein 152 Mitglieder, darunter 42 aktive Spielerinnen und Spieler. Diese nahmen unter der Leitung des Dirigenten Willi Schick erfolgreich an Wertungsspielen in Wiesbaden und Bensheim teil.
Im Mai 1969 wurde das 35jährige Bestehen im Vereinslokal Ludwig Schneider mit einem gemütlichen Abend ausgiebig gefeiert. Das Jugendorchester sorgte für die musikalische Untermalung, außerdem gab es eine Tombola und es wurde zum Tanz aufgespielt.
Am 7.Juni 1970 besuchte der Verein die Wertungsspiele in Bensheim. In der Orchester-Hauptstufe wurde man dabei mit der Note „ausgezeichnet “ bedacht, außerdem wurde im Einzelspiel ein zweiter Platz in der Jugendstufe mit der Note „sehr gut “ erreicht.
Im Jahr 1971 hatte unser Verein eine Krise zu überwinden. Der langjährige Vereinswirt, unser Mitglied Ludwig Schneider, zog sich als Gastwirt zurück und verpachtete aus gesundheitlichen Gründen das Lokal. Deshalb verlegte man das Vereinslokal zu dem Vereinsmitglied Philipp Roosen in den Schützenhof, wo man sich auch heute noch heimisch fühlt. Gleichzeitig wurde es erforderlich, dass der gesamte Vorstand neu besetzt werden musste. Jakob Hoch, der langjährige 1. Vorsitzende, konnte aus gesundheitlichen Gründen das Amt nicht mehr übernehmen. Seine Nachfolge trat Kurt Schneider an. Auch war ein Dirigentenwechsel vonnöten. Unter der Leitung des neuen Dirigenten Heinz Schultheiß wurde die auf sieben Spieler zusammengeschrumpfte Gruppe kontinuierlich wieder aufgebaut und innerhalb von drei Jahren bis zum Jubiläumsjahr 1974 wieder auf etwa 40 Spielerinnen und Spieler erweitert.
Mit einem neuen und erweiterten Vorstand feierte der Verein 1974 sein 40jähriges Bestehen. Inzwischen hatte man auch den Namen geändert und nannte sich fortan „Handharmonika- und Akkordeon-Club 1934 Rüsselsheim-Haßloch “. Zum Vorstand gehörten als 1. Vorsitzender Walter Zaske, 2. Vorsitzender Alfred Eckert, 1. Kassierer Adam Alt, 2. Kassierer Erwin Aschmis, 1. Schriftführer Ursula Schneider, 2. Schriftführer Herbert Schmitt sowie als Beisitzer W.Mangold, H.Meister, K.Schneider, Fr. Schmitt und R.Schrötwieser.
Das 40jährige Vereinsjubiläum wurde von dem neuen Vorstand mit viel Tatkraft vorbereitet und durchgeführt. Im Vereinslokal Philipp Roosen hieß es drei Tage lang ausgiebig feiern und fröhlich sei. Mit einem Festkommers am 14.Juni 1974, gestaltet vom ersten und zweiten Orchester unseres Vereins sowie dem Männergesangverein Liederkranz Haßloch, wurde das Jubiläum eingeleitet. Am 15. Juni fand ein geselliger Tanzabend mit Tombola statt. Das Fest klang, mit Unterhaltungsmusik von der ersten Spielergruppe untermalt, am 16. Juni mit einem zünftigen Frühschoppen aus.
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Die Jahre 1974 bis 1984
Dirigent Heinz Schultheiß blieb auch nach dem Jubiläum dem Verein treu. Mit großem Einsatz und Erfolg leitete er die immer zahlreicheren Spielergruppen. Schließlich waren es zeitweise über 50 Aktive, die in fünf Gruppen das Akkordeonspiel pflegten. Auch in diesen Jahren wurde das gesellige Beisammensein mit den passiven Mitgliedern nicht vergessen. In jedem Herbst fand ein festliches Konzert statt, das von den Mitgliedern ebenso angenommen wurde wie die geselligen Weihnachtsfeiern. Außerdem begann ein freundschaftlicher Kontakt mit geografisch weiter entfernten Akkordeonvereinen, und zwar mit Musikfreunden in Lauterbach im Schwarzwald sowie in Glantal/Pfalz. Es wurden gegenseitige Besuche organisiert, außerdem unterstützte man sich musikalisch im Rahmen der Vereinskonzerte.
Im Herbst 1978 gab Dirigent Heinz Schulheiß den Dirigentenstab ab. Für die Übergangszeit bis zum Frühjahr 1979 war es der zweite Vereinsvorsitzende Alfred Eckert, der mit großem Engagement den Spielbetrieb aufrecht hielt. Dann übernahm der passionierte Akkordeonspieler Dieter Graf die Leitung der Spielgruppen, die er bis Ende 1981 betreute. Bei vereinseigenen Veranstaltungen trugen in diesen Jahren wiederholt Dieter Graf und seine Gattin mit lustigen Gesellschaftsspielen und musikalischen Darbietungen mit Orgel und Akkordeon zum Gelingen bei. Emil Porr und Alfred Eckert knüpften 1980 erste Kontakte zu dem Akkordeonclub Pfalzgrafenweiler im Schwarzwald. Seitdem fanden wiederholt gegenseitige Freundschaftsbesuche statt, außerdem unterstützte man sich gegenseitig bei den Konzerten.
Anfang des Jahres 1982 übernahm mit Ingolf Schneider ein junger Mann den Dirigentenstock, der als Haßlocher Bub zu Hause bei seiner Mutter Ursula und im Verein das Akkordeonspielen gelernt hatte. Seine ganze Liebe galt diesem Instrument, das so perfekt als Soloinstrument aber auch im Orchester klingen kann. Und diese Orchesterleitung hatte Ingolf Schneider in mehreren Dirigenten-Lehrgängen „von der Pike “ auf gelernt, bevor er zum Vereinsdirigenten ernannt wurde. Mit großem Eifer und Einsatzwillen sowie mit dem für ihn typischen einfühlsamen Stil formte der jüngste Dirigent in der Vereinsgeschichte seine Spielergruppen. Im November 1983 unterrichtete er insgesamt 53 Aktive, darunter sechs Jugendspielgruppen und eine Erwachsenengruppe.
Das lebendige und gesellige Vereinsleben spiegelte sich im Jahresprogramm wieder, das sich aus folgenden Veranstaltungen zusammensetzte: Maskenball, Tanz in den Mai bzw. Oktoberfest, Wandertag bzw. Grilltag, Fahrt ins Blaue und Weihnachtsfeier mit Konzert. Zu einer seit 1973 lieb gewordenen Tradition zum Jahresabschluss zählte auch das Weihnachtskonzert bei den Senioren im Altersheim am Ostpark.
Der Verein war auf insgesamt 160 Mitglieder angewachsen und rüstete sich für das 50jährige Vereinsbestehen, das im Jubiläumsjahr 1984 ganz groß gefeiert werden sollte.
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Die Jahre 1984 bis 1994
Dieses Vereinsjahrzehnt war geprägt von einer ständigen Aufwärtsentwicklung vor allem im musikalischen Bereich. Aber auch im allgemeinen Gesellschaftlichen Zusammenwirken der Vereinsmitglieder wurden attraktive Angebote gemacht. Unter der Leitung von Dirigent Ingolf Schneider wurden die musikalischen Leistungen des ersten Orchesters zunehmend besser. dabei konnte man feststellen, dass sich im gleichen Maße auch die Zusammensetzung der aktiven Spieler geändert hat. Waren es früher fast ausschließlich Musikliebhaber aus Haßloch und Rüsselsheim, so sind in den achtziger Jahren auch etliche „ Akkordeonisten “ aus umliegenden Gemeinden zu uns gekommen. Unsere Orchesterleistungen ließen sich inzwischen durchaus mit denen anderer großer Orchester aus der näheren und weiteren Umgebung vergleichen. Besonders erwähnenswert bleibt in diesem Zusammenhang die konzertante Darbietung der Akkordeonversion von „ Phantom der Oper “ anlässlich des Herbstkonzertes 1992. Diese Präsentation fand in der örtlichen Presse ein herausragendes Echo.
Aber auch in der Breitenarbeit hat der Verein wesentliche Aufbauarbeit geleistet. Ab 1984 wurde Ingolf Schneider in seinen Bemühungen von Sabine Schmitt, inzwischen verheiratete Lehmann, unterstützt, die ebenfalls die Dirigentenprüfung abgelegt hatte.
Ab Januar 1990 kamen dann noch die Übungsleiter Andrea Bogatzki und Hertmut Seiz dazu. Im Jahr 1994 zählte der verein stolze 230 Mitglieder. darunter befanden sich 70 aktive Spielerinnen und Spieler, die in mehreren Orchestern ihrem musikalischen Hobby nachgingen.
Neben den regelmäßigen wöchentlichen Übungsstunden fuhren die einzelnen Gruppen einmal im Jahr zu einem Übungswochenende. Dort wurden nicht nur die anstehenden Konzerte in konzentrierter Arbeit vorbereitet, sondern auch die Geselligkeit mit Wanderungen, vergnüglichen Abenden und gemeinsamem Spiel gepflegt. Für die Akkordeonschüler war einmal im Jahr Gelegenheit, im rahmen eines Vorspielnachmittags das erlernte Können vor zahlreichen Zuschauern unter Beweis zu stellen. Außerdem wurden für die Jugendlichen und Schüler in unregelmäßigen Abständen mit Eislaufen, Kegeln und ähnlichem auch nichtmusikalische Abwechslungen angeboten.
Zu den weiteren Jahresveranstaltungen unseres Vereins gehören dann noch der alljährliche Osterspaziergang, der Grilltag an der Borngrabenschule, die Weihnachtsfeier sowie das jährlich stattfindende Akkordeonkonzert. Außerdem war man gern gesehener musikalischer Gast bei allen Haßlocher Großveranstaltungen, wirke oft beim Altennachmittag der Stadt Rüsselsheim mit und gestaltete 1993 mit großer Resonanz ein Benefizkonzert zugunsten der Behindertenwerkstätten Königstädten. Im Jubiläumsjahr 1994 wurde der Verein geführt von Ingrid Lachenmeier und Ursula Schneider als erste und zweite Vorsitzende. Unter ihrer Regie fanden ein stark beachtetes Konzert zusammen mit dem MGV Liederkranz Haßloch im Rüsselsheimer Stadttheater sowie ein Festball in der Aula der Kant-Schule statt.
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Die Jahre 1994 bis heute
Nach dem 60jährigen Jubiläum trat in der Vereinsentwicklung eine Pause ein. Es zeigte sich, und das nicht nur in Haßloch, dass die nachwachsende Generation eine andere Qualität der Musik bevorzugte. Bedingt durch die elektronischen Medien konnten die Jugendlichen reichhaltige Musikkompositionen auf einfachst zu bedienenden Instrumenten genießen. Das Akkordeon geriet etwas ins Hintertreffen und die Mitgliederzahlen sanken bei Aktiven und Passiven gleichermaßen bis auf den Tiefpunkt von 143 Mitgliedern im Jahr 2002. Im letzten Jahr und auch in den ersten Monaten des Jahres 2004 ist jedoch wieder eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung festzustellen. Inzwischen zählt der Verein wieder 155 Mitglieder, darunter 30 Aktive und 8 Kinder. Mit bedingt war diese Trendwende auch von einer Neuausrichtung der musikalischen Arbeit im ersten Orchester.
Hatte man um die Jahrtausendwende noch die Lösung favorisiert, zusammen mit dem Akkordeon-Orchester Rüsselsheim eine Vereinsverbindung einzugehen und die Orchester im Aktiven- und Jugendbereich zusammenzuführen, so stellte sich dies bald als eine nicht durchführbare Operation dar. Die Auffassungen beider Vereine über die Orchesterarbeit und vor allem auch über die Pflege der nichtaktiven Vereinsmitglieder waren so unterschiedlich, dass man bei der Jahreshauptversammlung im Februar 2002 beschloss, die Zusammenarbeit zu beenden. Damit es jedoch musikalisch weiter gehen konnte, hatten Vorstand und Dirigenten ein neues Konzept erarbeitet, das auf einer Neuorientierung der Orchesterarbeit basierte. Neben dem traditionellen volkstümlichen Liedgut wird der Schwerpunkt verstärkt auf moderne Lieder gelegt. Außerdem sind neue Instrumente angeschafft und eine Perkussionsgruppe integriert worden, die den musikalischen Darbietungen des ersten Orchesters eine ganz neue und populäre Klangfülle verleihen. Neben dem ersten Orchester gibt es im Verein derzeit noch die Gruppe der „ Evergreens “ und einige Jugendliche. Das Vorstandsmitglied Christine Koch hat darüber hinaus seit Mitte 2002 ein Projekt zur musikalischen Früherziehung in der Albrecht-Dürer-Schule begonnen. Die dortige Akkordeon-Arbeitsgemeinschaft erfreut sich einer beachtlichen Zuspruchs und stößt mit derzeit 15 Kindern sogar schon an die Kapazitätsgrenze. Wir hoffen natürlich, das es unserem Verein über diesen Weg gelingt, ein neues Kinder- und Jugendorchester aufzubauen.
Aber auch für die passiven Vereinsmitglieder wird einiges an Geselligkeiten angeboten. Getreu dem Motto „ 70 Jahre HAC – ein Verein für die ganze Familie “, das unser Vereinsvorsitzender Michael Auth anlässlich der Jahreshauptversammlung 2004 ausgegeben hatte, wurden die Omnibus-Jahresausflüge 1998 wieder neu aufleben lassen. Egal, ob es in die Pfalz, den Westerwald oder in den Odenwald ging, in jedem Jahr waren die Omnibusplätze schnell ausverkauft. So ist auch die diesjährige Ausflug an den Rhein mit über 100 Personen voll besetzt. Zusätzlich war der Verein im Mai 2002 mit 40 Personen für fünf erlebnisreiche Tage in der Schweiz. Zu Gast bei dem befreundeten Akkordeonverein Biberist, konnte man Schweizer Gastfreundschaft hautnah erleben. Wir wollen uns bemühen, im Rahmen unserer Feiern zum 70jährigen Vereinsbestehen zwischen dem 20. und 23. Mai 2004 diese Gastfreundschaft zurück zu geben, denn die Schweizer haben sich mit über 30 Personen zu einem mehrtägigen Besuch angesagt.
Für die Haßlocher Vereinsmitglieder gibt es folgende weiteren Jahresaktivitäten: Ende Juni/Anfang Juli findet der traditionelle Grilltag an der Borngrabenschule statt. Im Herbst wird eine Vereinswanderung durchgeführt, die diesmal in Kostheim enden wird. Geplant ist dabei der Besuch des Weinfestes des Kostheimer Männergesangvereins. Regelmäßig jährlich wird ein Konzert veranstaltet. Schließlich findet alljährlich auch noch die Weihnachtsfeier für die ganze Akkordeonfamilie statt. Bereits zweimal, letztmalig im April 2004, hat der Vorstand zusammen mit einem professionellen Verkaufsveranstalter für alle Mitglieder eine Produktpräsentation mit Einkaufsmöglichkeit organisiert.
Ansonsten sind wir musikalisch und gesellschaftlich voll in das Haßlocher Vereinsleben eingebunden. Wir helfen aktiv bei der Gestaltung der Haßlocher Kerb. So stehen wir mit unserem Orchester beim Abend der Vereine auf der Bühne und gestalten im Wechsel mit den Haßlocher Sängern musikalisch den ökumenischen Kerbegottesdienst auf der Wied. Ein Wettkampfteam wird für den Dreikampf der Vereine ebenso gestellt wie einen „ rollenden Musikwagen “ beim Kerbeumzug. Am Haßlocher Weihnachtsmarkt sind wir mit einem eigenen Stand vertreten. Außerdem waren und sind wir jederzeit bereit, bei Festen der Haßlocher Ortsvereine einen musikalischen Beitrag zu leisten.
Als Zukunftsperspektive haben wir uns zum Ziel gesetzt, den musikalischen Nachwuchs wieder an das Akkordeon heranzuführen und behutsam ein neues Kinder- und Jugendorchester aufzubauen. Im Erwachsenenbereich setzen wir fest darauf, dass ehemalige Spielerinnen und Spieler wieder den Zugang zu unseren Orchestern finden. Alleine im letzten Jahr ist es uns gelungen, fünf „ Ehemalige “ wieder zu reaktivieren. Daneben wollen wir mit Werbeaktionen neue Mitglieder gewinnen. Für eine erste Kontaktaufnahme stehen alle Vorstandsmitglieder zur Verfügung. Außerdem kann jedermann ganz zwanglos gerne einmal montags bei den Proben und Übungsstunden in der Borngrabenschule in Haßloch vorbeischauen.
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